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1980er-Jahre

Heutzutage blickt man auf die 80er als eine Ära des schlechten Geschmacks zurück, von Karottenhosen über Tennissocken und Schweißbänder bis hin zu Vokuhila – alles war vertreten, was uns heute die Tränen in die Augen treibt. Aber nicht nur die Mode war ein übel, das nach Möglichkeit nicht wiederkehren sollte.

Am 26. April 1986 ereignet sich die Katastrophe im Kernkraftwerk in Tschernobyl. Durch dieses Unglück wird die Gefahr, die von der Atomkraft ausgeht, Realität. Zahlreiche Bürger sammeln sich daraufhin in einer Bewegung, um der Kernenergie den Kampf anzusagen und wählen als Symbol die mittlerweile allseits bekannte Sonne mit dem Slogan »Atomkraft? Nein danke!«. Eine weitere Kampagne befasst sich mit einer mindestens ebenso großen neuen Bedrohung und fordert »Gib AIDS keine Chance«.[1]

Für Augsburg sind die 1980er ebenfalls bewegte Jahre. Angesichts des 2000-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 1985 beschließt der Stadtrat schon 1980, den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Goldenen Saal zu restaurieren. Nach seiner Fertigstellung 1985 wird er von der Bevölkerung gut angenommen: »Sowas hat das Rathaus noch nie erlebt [...]. Die Leute standen bei winterlichen Temperaturen um das Rathaus Schlange.« Und die übereinstimmende Meinung lautet: »Endlich habt ihr was Gescheites gemacht.« Bei den eigentlichen Festivitäten zum Jubiläum kommen über 5500 Freiwillige aus ganz Schwaben in die Stadt, um ihren Teil zu der historischen Feier beizutragen.[2]

Auch in Oberhausen tut sich einiges. Im Rahmen der Städtebauförderung werden im Bereich des Seitzstegs Grünanlagen entlang der Wertach geschaffen. Sie sind, mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und zwei Spielplätzen, Teil des »Grünen Rundwegs« durch Oberhausen. Außerdem verändert das Viertel an vielen Orten sein Gesicht, zum Beispiel im Gebiet südlich der Ulmer Straße. Die Jugendlichen in Oberhausen haben vor allem eines im Kopf: Fußball. Ob auf der Straße, im Hof oder im Verein, fast jeder Bub übt diese Sportart aus. Die Herkunft der Spieler ist egal, die körperliche Aktivität verbindet.[3] Und die Integration anderer Nationen ist besonders in Oberhausen wichtig, denn immerhin hat dieser Stadtteil im Jahre 1989 schon einen Ausländeranteil von 25 Prozent.

Text: JOHANNES SEEBERG