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1990er-Jahre

Umwälzende Ereignisse prägen dieses Jahrzehnt. Die Bundesrepublik Deutschland gewinnt am 8. Juli 1990 die Fußballweltmeisterschaft in Italien. Am 3. Oktober wird die offizielle Wiedervereinigung gefeiert. Doch es gibt auch Schattenseiten.

In den Jahren 1991 bis 1993 erregen mehrere Brandanschläge mit rechtsradikalem Hintergrund in Hoyerswerda, Mölln, Rostock-Lichtenhagen und Solingen weltweit Empörung. Es sterben dabei unschuldige Menschen. In dieser aufgeheizten Atmosphäre tritt im Jahr darauf schließlich das neue Asylrecht in Kraft; dieses erschwert den Zugang zu Asylverfahren und erleichtert die Abschiebung.

Im Oktober 1998 endet die Amtsdauer des Kanzlers Helmut Kohl nach 16 Jahren und die SPD erringt zusammen mit den Grünen die Mehrheit. CDU/CSU erzielen – unter anderem wegen der Verwicklung der CDU in eine Spendenaffäre – ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949.[1]

Und in Augsburg geht am 19. Juni 1998 eine Ära zu Ende, als die US-Armee offiziell bei einem feierlichen Zapfenstreich im Rosenau-Stadion nach 52 Jahren verabschiedet wird.[2] Die übrige Bevölkerungsentwicklung in der Stadt direkt verläuft ebenfalls seit 1996 leicht rückläufig, während die umliegenden Kommunen einen leichten Zuwachs erfahren. Einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht 1997 das »Jahrhunderthochwasser« der Oder, Millionen von Menschen halten wochenlang den Atem an. Auch wenn Augsburg in diesem Jahr glimpflich davonkommt, so erlebt es 1999 das katastrophale Pfingsthochwasser. Der an Oberhausen angrenzende Stadtteil Pfersee ist zwar weitaus stärker betroffen, doch auch der Radweg entlang des Oberhauser Wertachufers wird größtenteils zerstört.

Text: TOBIAS RAUNER